Die „Jagd“ in Boston – Nachrichten aus freier Wildbahn

Waidmannsheil!

Bei der Jagd auf die beiden mutmaßlichen Attentäter von Boston hat die Polizei einen der Verdächtigen erlegt.

Nein – das ist zum Glück nicht so über den Sender gegangen. Aber fast. Denn in unzähligen Nachrichtenmeldungen war tatsächlich von einer Jagd die Rede. Gehört Menschenjagd neuerdings zum Standardrepertoire des schnellen Informationsgeschäfts?

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Boston – wenige Fakten, viele schmutzige Details

Ich muss noch einmal auf die Berichterstattung zu den Bombenanschlägen in Boston zu sprechen kommen. Noch gestern freute ich mich darüber, dass sachlich und zurückhaltend mit den langsam eintreffenden Informationen umgegangen wurde. Es gab wenig Spekulation. Es wurde nicht reißerisch formuliert. Es gab keine Sensationshascherei (außer bei den üblichen Verdächtigen). Leider hat sich das Blatt binnen 24 Stunden gewendet. Wieder sind es die langsam eintreffenden Informationen. Die sorgen aber nun dafür, dass mangels Fakten irgendwie sonst die Seiten gefüllt und die Sendeminuten bestückt werden. Weiterlesen

Der Umgang mit Boston – Sachlichkeit ist überraschend das Gebot der Stunde

Es rauschte als Eilmeldung herein – in meinem Fall über francetvinfo, dem Dienst des öffentlich-rechtlichen französischen Fernsehens. In Boston gab es mehrere Explosionen während eines Sportlaufs. Und bemerkenstwert ist: Die ersten Meldungen – auch anderer Medien – sprachen sachlich von Explosionen. Sie spekulierten nicht über einen Anschlag. Das war in der Tat eine neue Form. Denn bislang wurde gerne gleich von „Anschlag“, „Attentat“ und „Terror“ gesprochen, bevor überhaupt belastbare Informationen vorlagen.

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