Freibier für alle im Nahverkehr

Die Bundesregierung verteilt entgegen anderslautenden Meldungen keine Geschenke. Öffentliche Verkehrsmittel sollen – und das auch nur in einigen Städten testweise – fahrscheinlos genutzt werden können. Kostenlos ist das nicht. Weiterlesen

Alle Wahlen wieder

Ob kommunal, landesweit oder bundesweit – noch bevor der erste Stimmzettel ausgefüllt ist, wechselt die Sprache in der Wahl-Berichterstattung. Je näher der Sonntag der Entscheidung heran rückt, umso wortgewaltiger werden die Schlagzeilen. Die Begriffssammlung aus der alten Kiste der Floskeln und Phrasen wird hemmungslos geplündert. Weiterlesen

Im Wahlkampf ist Reden Silber – Phrasendreschen ist Gold

Was ist eigentlich in die Politiker und ihre Redenschreiber gefahren? Auf den Parteitagen in den vergangenen Wochen hören wir von Räuber Hotzenplotz, von Robin Hood und Loch Ness. Auch Graf Dracula fand bereits Erwähnung. Gibt es einen geheimen Wettbewerb unter den Parteien um den Großen Preis der plattesten Bilder? Ist die politische Rede neuerdings auf den Wettkampf um den skurrilsten O-Ton für die Nachrichtensendungen reduziert? Was geht an den Rednerpulten der Parteitage eigentlich vor im Wahlkampf?

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„Das ist ein guter Tag für…“ alle Phrasendrescher

In Reden, in Interviews, überhaupt: Wer in der Presse zitiert werden möchte, der bereitet sich vor. Das Grundrezept lautet: Es muss eine griffige, plakative und einfache Formulierung zum Einsatz kommen. Im September vergangenen Jahres sprach Bundeskanzlerin Merkel im Bundestag über das Urteil des Bundesverassungsgerichts zum ESM und zum Fiskalpakt:

„Das ist ein guter Tag für Deutschland, und es ist ein guter Tag für Europa“

Der Redenschreiber der Kanzlerin griff also auf das gute alte Grundrezept zurück. Natürlich war diese Formulierung auch vorher schon im Umlauf. Seit dieser Rede im Bundestag aber breitet sich der „gute Tag für“ wie Masern im Kindergarten aus. Inzwischen könnte man einen ganzen Kalender damit füllen. Fast jeder Tag ist inzwischen gut für irgendetwas. Eine kleine Chronik.

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„Mir tut jeder leid, der mein Englisch ertragen muss.“

Screenshot aus youtube

Screenshot aus youtube

„Mir tut jeder leid, der mein Englisch ertragen muss“, sagt Finanzminister Schäuble im Gespräch mit der FRANKFURTER ALLGEMEINEN SONNTAGSZEITUNG. Es ist auch wirklich eine Qual, dem schwäbisch-englischen Sprachgewirr des CDU-Politikers zu folgen. Möchten Sie es mal ausprobieren? Hier gibt es einen 21-minütigen Vortrag des Ministers vom 17. Oktober 2011 in London zu bestaunen. Es geht um „Fiscal Consolidation and Financial Market Regulation“.

Und wie sieht es mit dem Englisch der Kabinettskollegen aus? Weiterlesen

Eine Linie macht Sprach-Karriere

Ist Ihnen das auch schon aufgefallen? Auf der ganzen Welt tauchen plötzlich „rote Linien“ auf. Zumindest in der Sprachwelt. Diese „roten Linien“ sind – je nach Zusammenhang – schon überschritten, wurden frisch gezogen oder müssen dringend eingeführt werden. Und ein Überschreiten dieser „roten Linie“ kann Konsequenzen haben: Sie reichen von der Strafanzeige

(Berliner Morgenpost, 15.10.12) Innensenator Frank Henkel (CDU) kündigte an, alles dafür zu tun, um die Täter zu fassen und so lange wie möglich wegzusperren. «Hier ist eine rote Linie weit überschritten, wenn ein Mensch in unserer Stadt solch unfassbarer Gewalt ausgesetzt ist.»

bis hin zur Weltkrise:

(Die Welt, 27.09.12) Premier Netanjahu forderte eine „rote Linie“ gegenüber dem Atomprogramm des Iran. „Rote Linien führen nicht zu Krieg“, sagte Netanjahu. „Rote Linien verhindern Krieg.“

Wo kommt diese „rote Linie“ eigentlich her? Weiterlesen