80 Millionen Bundestrainer werden zu 80 Millionen Putin-Interviewern

Russlands Präsident Putin gibt ein Interview. Na und? Routine. Russlands Präsident Putin gibt einem Journalisten der ARD ein Interview. Große Aufregung! Hat es allen journalistischen Kriterien entsprochen? Wurde kritisch nachgefragt? Hat der öffentlich-rechtliche Rundfunk auch wirklich alles richtig gemacht? Nein. Aus gutem Grund: Weiterlesen

Wie Christine Lieberknecht ihre Ignoranz gegenüber der Presse demonstriert

An Wahlabenden gibt es oft ähnliche Aussagen von Politikern. Vom Dank an die Wähler über den Hinweis, erst einmal das Endergebnis abzuwarten, bis hin zu Vorwürfen an die gegnerischen Parteien. Auch verbale Seitenhiebe gegen die Presse,  dieses Ergebnis oder jene Zahl hochzuspielen oder falsch zu interpretieren, sind nicht außergewöhnlich. Thüringens Ministerpräsidentin Lieberknecht von der CDU hat an diesem Wahlabend (Sonntag, 14.09.2014) allerdings ein besonderes Lehrstück abgeliefert. Sie demonstriert in einem Interview mit den Tagesthemen Ihre komplette Ignoranz gegenüber der Presse: Weiterlesen

Boston – wenige Fakten, viele schmutzige Details

Ich muss noch einmal auf die Berichterstattung zu den Bombenanschlägen in Boston zu sprechen kommen. Noch gestern freute ich mich darüber, dass sachlich und zurückhaltend mit den langsam eintreffenden Informationen umgegangen wurde. Es gab wenig Spekulation. Es wurde nicht reißerisch formuliert. Es gab keine Sensationshascherei (außer bei den üblichen Verdächtigen). Leider hat sich das Blatt binnen 24 Stunden gewendet. Wieder sind es die langsam eintreffenden Informationen. Die sorgen aber nun dafür, dass mangels Fakten irgendwie sonst die Seiten gefüllt und die Sendeminuten bestückt werden. Weiterlesen

„Das ist ein guter Tag für…“ alle Phrasendrescher

In Reden, in Interviews, überhaupt: Wer in der Presse zitiert werden möchte, der bereitet sich vor. Das Grundrezept lautet: Es muss eine griffige, plakative und einfache Formulierung zum Einsatz kommen. Im September vergangenen Jahres sprach Bundeskanzlerin Merkel im Bundestag über das Urteil des Bundesverassungsgerichts zum ESM und zum Fiskalpakt:

„Das ist ein guter Tag für Deutschland, und es ist ein guter Tag für Europa“

Der Redenschreiber der Kanzlerin griff also auf das gute alte Grundrezept zurück. Natürlich war diese Formulierung auch vorher schon im Umlauf. Seit dieser Rede im Bundestag aber breitet sich der „gute Tag für“ wie Masern im Kindergarten aus. Inzwischen könnte man einen ganzen Kalender damit füllen. Fast jeder Tag ist inzwischen gut für irgendetwas. Eine kleine Chronik.

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„Mir tut jeder leid, der mein Englisch ertragen muss.“

Screenshot aus youtube

Screenshot aus youtube

„Mir tut jeder leid, der mein Englisch ertragen muss“, sagt Finanzminister Schäuble im Gespräch mit der FRANKFURTER ALLGEMEINEN SONNTAGSZEITUNG. Es ist auch wirklich eine Qual, dem schwäbisch-englischen Sprachgewirr des CDU-Politikers zu folgen. Möchten Sie es mal ausprobieren? Hier gibt es einen 21-minütigen Vortrag des Ministers vom 17. Oktober 2011 in London zu bestaunen. Es geht um „Fiscal Consolidation and Financial Market Regulation“.

Und wie sieht es mit dem Englisch der Kabinettskollegen aus? Weiterlesen